So gelingt die Umstellung von Milch zu «normaler» Kost

Martine Bernier

Gesundheitsjournalistin, Chefredaktorin

Februar 2, 2022

Die Meinungen zu diesem Thema gehen zwar leicht auseinander, Kinderärzte sind sich jedoch einig, dass die Einführung von Beikost bei Babys zwischen vier und sechs Monaten erfolgen sollte. Es wird davon abgeraten, früher zu beginnen, um das Risiko einer Allergie zu vermeiden, das bei ganz kleinen Babys besonders hoch ist.

Ab vier Monaten können Sie also damit beginnen, verschiedene Lebensmittel zu den Mahlzeiten ihres Kindes hinzuzufügen. Eine goldene Regel sollten Sie dabei nie vergessen: Geben Sie ihm Zeit, um sich mit den neuen Geschmacksrichtungen und Texturen vertraut zu machen, die für das Baby bisher unbekannt waren. Üben Sie keinen Stress auf Ihr Kind aus und denken Sie daran, dass Muttermilch oder Milchnahrung auch weiterhin die Grundlage seiner Ernährung bilden. In dieser Einführungsphase eignen sich Gemüsepürees oder gekochte Fruchtkompotts, die fein gemixt werden müssen. Das Ergebnis muss schön glatt sein und darf noch keine Stückchen enthalten. Beginnen Sie beim Gemüse mit Karotten, grünen Bohnen, Spinat, Zucchini, Kürbis oder Randen. Mit Kohl und Rüben sollten Sie besser noch etwas warten, da diese Gemüsesorten schwerer verdaulich sind. Bei den Früchten eignen sich zum Einstieg die Klassiker: Äpfel, Birnen, Bananen und Aprikosen. Verzichten Sie vorerst noch auf exotisches Obst und rote Früchte (Kirschen, Himbeeren, Erdbeeren…), da diese Allergien auslösen können. Glutenfreies Getreide ist ab vier Monaten ebenfalls ein geeignetes Lebensmittel. Es wird in der Regel als erstes zur täglichen Nahrung hinzugefügt, in Form von Mehl, das den Schoppen beigemischt wird. Gluten ist ein Allergen, geben Sie Kindern unter sechs Monaten daher keine Brotkanten und keine Produkte mit Weizenmehl wie beispielsweise Dessertcremes. Ein Schoppen mit Milch, der mit etwas Getreide angereichert wurde, sättigt Ihr Baby abends besser und ermöglicht es ihm, ohne Hunger durchzuschlafen.

Eiweiss und kleine Stückchen

Solange Ihr Kind Milch in grossen Mengen verzehrt, ist sein Eiweissbedarf gedeckt. Daher ist es vorerst nicht wichtig, auch Fleisch, Fisch oder Eier zu seinen Mahlzeiten hinzuzufügen. Ab neun Monaten können Sie damit beginnen, es auch an diesen Geschmack zu gewöhnen, indem Sie etwas weisses Fleisch (Poulet oder Kalb), Fisch oder gegartes Eigelb zu füttern. Aber Vorsicht: Führen Sie diese Lebensmittel schrittweise und in sehr kleinen Mengen ein. Mit neun Monaten reichen zwei Teelöffel, d. h. etwa 15 Gramm pro Tag aus. Ab etwa einem Jahr können Sie auf 20 Gramm erhöhen. Bei Kindern entwickelt sich der Kaureflex zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat, auch wenn sie noch keine Zähne haben. Das bedeutet jedoch nicht, dass ab dieser Zeit Stückchen gefüttert werden dürfen, denn es besteht Erstickungsgefahr! Verändern Sie die Konsistenz der Pürees von einer glatten Mischung zu passierten oder gründlich mit der Gabel zerdrückten Speisen, bevor Sie diesen Schritt gehen. Zwischen acht und zwölf Monaten kann Ihr Baby kleine Stückchen problemlos bewältigen. Aber auch dann ist weiterhin Vorsicht geboten und Sie müssen darauf achten, dass die Stückchen nicht zu gross sind. Sie können ihm jetzt ausserdem ein Stück Brot oder dünne Fruchtscheiben geben, auf denen es lange genüsslich herumkauen wird. Etwa ab neun Monaten können Sie auch mageren, salzarmen Käse und Beilagen wie kleine Nudeln und Reiscracker in seine Ernährung einführen.

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