Mein Kind trinkt zu wenig…

Martine Bernier

Gesundheitsjournalistin, Chefredaktorin

Juli 11, 2023

Viele Eltern können ein Lied davon singen: Kinder im schulpflichtigen Alter nehmen häufig zu wenig Flüssigkeit zu sich. Ein Fruchtsaft, das Glas Milch oder die Trinkschokolade zum Frühstück genügen nicht, umso mehr, als das Kind oft bis zum Mittag nichts mehr trinkt.

Trinkt ein Kind zu wenig, kann seine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden – mit gravierenden Folgen wie Aufmerksamkeitsdefizite, verminderte Gedächtnisleistung und dadurch nachlassender Lernerfolg; ganz zu schweigen von gesundheitlichen Folgeschäden wie beispielsweise Nierensteinen im Erwachsenenalter. Kurzzeitig kann Flüssigkeitsmangel zu Mundtrockenheit, Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Muskelschwäche, Kopfschmerzen und anderen ernst zu nehmenden körperlichen Symptomen führen. Die Lösung? Zuallererst sollten Sie Ihr Kind von klein auf daran gewöhnen, Wasser zu trinken – es ist kalorienfrei und das ideale Getränk schlechthin. In der Schule ist es Sache der Lehrpersonen, die elterliche Aufsicht zu ersetzen und den Schülerinnen und Schülern nahezulegen, in jeder Unterrichtspause ein Glas Wasser zu trinken. Die Kinder selbst empfinden selten Durst oder vergessen es einfach, weil sie zu sehr von allem Möglichen abgelenkt sind. Daher ist es wichtig, dass die Erwachsenen sie immer wieder ans Trinken erinnern.

Idealerweise sollte ein Kind im Alter zwischen 4 und 8 Jahren 1,1 Liter und eines zwischen 9 und 13 Jahren 1,5 Liter täglich trinken – sämtliche Getränke eingeschlossen, aber ohne Berücksichtigung der im Obst oder anderen Lebensmitteln enthaltenen Flüssigkeit. Um diese Menge zu erreichen, muss das Kind bei jeder Mahlzeit, beim Zvieri und in den Pausen zum Trinken ermuntert werden.

Bieten Sie Ihrem Kind zu Hause immer mal wieder eine Trinkflasche oder ein Glas Wasser an, damit es sich daran gewöhnt, regelmässig zu trinken. Stecken Sie ihm zusammen mit dem Znüni ein Fläschchen Wasser in den Schulranzen, und stellen Sie ihm abends ein Glas voll aufs Nachttischchen.

Sobald Ihr Kind alt genug ist, um zu verstehen, warum regelmässiges Trinken notwendig ist, erklären Sie ihm die Gründe dafür. Vereinbaren Sie mit ihm, dass es jeweils vormittags und nachmittags eine bestimmte Mindestmenge trinkt, und belohnen Sie es, bis es ihm zur Gewohnheit wird. Wenn ihm das Trinken schwer fällt, versuchen Sie es mit einem Strohhalm dazu zu animieren. Lehnt es Wasser ab, aromatisieren Sie dieses mit einem Zitronenschnitz oder bereiten Sie leichten Früchte oder Pfefferminztee zu. Im Übrigen geht nichts über Eltern, die bei den Trinkgewohnheiten mit gutem Beispiel vorangehen! Sieht Ihr Kind Sie immer wieder zwischendurch zur Wasserflasche greifen, wird es Ihnen nacheifern wollen. Schenken Sie ihm seine eigene Trinkflasche, das es selber füllen kann, und erklären Sie ihm, dass der menschliche Körper zu über 60% aus Wasser besteht – bei Kindern gar zu über 70%! Diesen Anteil zu erhalten ist lebenswichtig, und es wird Ihrem Kind einleuchten, dass eine Regendusche dazu nicht ausreicht… vielmehr muss es aktiv mitarbeiten!

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