Ist ein neues Hüftgelenk nur elementare Chirurgie?

Koen De Smet

Hüftgelenkspezialist, orthopädischer Chirurg. Die Anca Clinic® hat ihren Sitz in Gent, Belgien und in Rom, Italien

Mai 5, 2021

Vor 20 Jahren ging ein neues Hüftgelenk mit einer langen Rehabilitation einher, und es ging darum, die Patienten so weit zu versorgen, dass sie zu Hause wieder ihren grundlegenden Beschäftigungen nachgehen konnten. Heute bedeutet ein neues Hüftgelenk für die meisten Menschen, dass sie ihr normales Leben mit der gewohnten Lebensqualität – einschließlich Sport – wiederaufnehmen können.

Daraus ergab sich ein Bedarf nach besseren Prothesen und mehr minimalinvasiver Chirurgie am Gewebe und Knochen. Wie bei allen chirurgischen Verfahren ist auch hier eine auf Spezialisierung und Erfahrung basierende Herangehensweise erforderlich, um die besten Ergebnisse mit der geringsten Komplikationsrate zu erzielen. 

Auch das Alter hat sich geändert: 50+ ist nicht dasselbe wie 50+ vor 20 Jahren; die Menschen leben heute länger und bleiben aktiver. Menschen, die mit 75 Jahren noch Tennis spielen oder sogar Marathon laufen, stellen heute keine Ausnahme mehr dar. Das hat auch unseren Ansatz bei der Versorgung des Hüftgelenks verändert und selbstverständlich auch die Behandlungsverfahren und Implantate in der Anca Clinic in Gent, Belgien und Rom, Italien. Operationen werden auch in Kliniken in der Schweiz durchgeführt

Wir operieren mit vier Chirurgen etwa 1.300 Hüftgelenke jährlich und haben unser Verfahren radikal geändert, da wir für Totalendoprothesen als Material hauptsächlich eine Keramik-Keramik-Gleitpaarung verwenden; das Oberflächenersatzverfahren stellt dabei ein minimalinvasives Vorgehen am Gewebe dar. Die Patienten erholen sich sehr schnell und können ihre körperlichen Aktivitäten bereits nach ein bis zwei Monaten aufnehmen: Sie bauen ihre Muskeln wieder auf, indem sie ganz normal Sport betreiben.

Keramische Oberflächenerneuerung auf Keramik.

Das Verfahren des Oberflächenersatzes besteht darin, eine möglichst geringe Knochenmenge von der Hüfte abzutragen und dem Gelenk eine neue Oberfläche zu verleihen, nämlich eine Metall-Metall-Gleitpaarung bzw. heute auch eine Keramik-Keramik-Gleitpaarung. 22 Jahre Erfahrung (7.600 Oberflächenersatzverfahren in unserer Klinik) sprechen für dieses Verfahren, wenn es in einer Spezialklinik mit einem erfahrenen Team und Chirurgen angewendet wird.

Alle neueren Studien zeigen auf, dass Patienten mit einer Oberflächenersatzprothese aktiver sein können und sogar belastungsintensiven Sport betreiben können, ohne dass sie sich Sorgen um eine Schädigung des Implantats machen müssten. Sogar die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt körperliche Aktivität aufgrund ihrer vielen Vorteile, die in einer niedrigeren Gesamtmortalität, weniger koronaren Herzerkrankungen, einem niedrigeren Blutdruck, weniger Dickdarm- und Brustkrebs und sogar weniger Depressionen liegen.

Laut zahlreichen Veröffentlichungen und umfangreichen Datenbank-Studien weisen Patienten mit einer Oberflächenersatzprothese eine signifikant geringere Sterblichkeitsrate auf als diejenigen mit einer Hüft-TEP.

Diese Forschungsergebnisse legen nahe, dass ein Oberflächenersatz, wenn irgend möglich, in Betracht gezogen werden sollte, und zwar nicht nur wegen der längeren Überlebensrate des Implantats, sondern auch weil die Patienten länger leben und – was noch wichtiger ist – weil sie so die Möglichkeit haben, denselben Aktivitäten wie früher nachzugehen.

Anca Clinic
Xavier De Cocklaan 68.1
9831 Deurle Belgium
www.ancaclinic.com

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