Kalzium spielt in der Entwicklung Ihres Kindes eine entscheidende Rolle. Obwohl es in der Literatur und in Diskussionen zum Thema unterschiedliche Ansichten gibt, lässt sich die Kalziumzufuhr über Milch und Milchprodukte wissenschaftlich nicht bestreiten.
Muttermilch ist die ideale Nahrung für Neugeborene und enthält alle wesentlichen Nährstoffe. Die Milch entwickelt sich im Laufe der Zeit und passt sich an die Bedürfnisse des Babys an. Frauen, die nicht stillen oder früh mit dem Stillen aufhören, wird bis zum 1. Lebensjahr spezielle Säuglingsmilch empfohlen. Dabei handelt es sich um spezifisch formulierte Kuhmilch, die der Muttermilch nachempfunden wurde.
Im Anschluss sollte «Wachstumsmilch» gefüttert werden. Wenn Beikost in den Speiseplan des Babys eingeführt wird, können auch Milchprodukte und anschliessend Käse gefüttert werden. Mindestens 500 ml Milch pro Tag sollten jedoch weiterhin Standard sein. Ab dem 1. Lebensjahr gilt die Empfehlung, 800 ml Milch und Milchprodukte pro Tag nicht zu überschreiten, um eine übermässige Eiweisszufuhr zu vermeiden.
Vor dem 20. Lebensjahr werden die Weichen gestellt
Bei der Geburt enthält das Knochengerüst eines Babys 30 Gramm Kalzium. Am Ende der Wachstumsphase enthält es 1 bis 1,2 kg. Daher ist der Aufbau eines optimalen Knochenkapitals von Anfang an essentiell, weil dieses ab dem 20. Lebensjahr nicht mehr erhöht werden kann. Diese Reserve muss Ihr Kind während seines Lebens aufrechterhalten. Ab dem Alter von 6 bis 9 Monaten können Sie ihm Milchprodukte wie Joghurt (mit mindestens 3,25 % Fett), Quark oder geriebenen Käse anbieten.
Unverträglichkeit oder Allergie?
Vor dem 1. Geburtstag sollten Babys nicht mit Kuhmilch gefüttert werden. Sie ist nicht an seinen Nahrungsbedarf angepasst und kann Verdauungsprobleme verursachen. Milch von anderen Tieren (Schafe, Ziegen, Esel …) ist nicht für die Ernährung von Babys geeignet und kann sogar negative Auswirkungen haben.
Bei manchen Personen können bestimmte Zucker oder Ballaststoffe in Lebensmitteln Verdauungsprobleme verursachen. Bei Milch kann eine Laktoseintoleranz auftreten, eine Unverträglichkeit des Milchzuckers Laktose.
Soja- oder Reisgetränke oder andere pflanzliche Getränke können Muttermilch auch in angereicherter Form nicht ersetzen, weil sie den Nährstoffbedarf von Säuglingen nicht decken.
Noch ernster ist eine Allergie gegen Milchproteine, die im Allgemeinen Verdauungsprobleme (Schmerzen, Erbrechen, Koliken) oder Hautreaktionen (rote Flecken, Juckreiz, Pickel) verursacht. Diese Nahrungsmittelunverträglichkeit ist Allergologen und Kinderärzten gut bekannt und kann behandelt werden. Meist sind nur Babys und Kleinkinder betroffen. In 90 % der Fälle wird sie vor dem 6 Lebensjahr geheilt. Wenn die Diagnose steht, dürfen keine klassische Milch und keine Milchprodukte mehr gefüttert werden. Sie müssen durch eine Spezialmilch ersetzt werden, deren Proteine meistens gut vertragen werden. Anschliessend werden unter ärztlicher Aufsicht Tests zur schrittweisen Wiedereinführung von Milch und Milchprodukten in den Speiseplan durchgeführt.
Häufig wird fälschlicherweise angenommen, dass ein Kind mit einer Kuhmilchallergie Ziegenmilch verträgt, letztere ist jedoch nicht geeignet. Das Risiko, auch auf Ziegenmilch allergisch zu reagieren, ist hoch, da sich die Proteine in beiden Milcharten stark ähneln. Soja- oder Reisgetränke oder andere pflanzliche Getränke können Muttermilch auch in angereicherter Form nicht ersetzen, weil sie den Nährstoffbedarf von Säuglingen nicht decken. Wenn Ihr Kind eine Allergie hat, geben Sie ihm ausschliesslich die von Ihrem Facharzt verordnete Milch.
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