Kinder sagen nicht immer nur die Wahrheit. Es kommt auch vor, dass sie Lügengeschichten erzählen. Wie reagiert man richtig, damit das Lügen nicht zur Gewohnheit wird und die Beziehung zu dem Kind nicht belastet?
Niemals hätten Sie geglaubt, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter Sie anlügen würde. Sie dachten immer, dass so etwas nur den anderen passiert. Aber Ihnen? Ausgeschlossen! Und trotzdem lügen die meisten Kinder, zum Beispiel, um einer Strafe zu entgehen, das Umfeld nicht zu enttäuschen, Aufmerksamkeit zu erhaschen, Anerkennung zu erhalten oder eine beschämende oder verletzende Situation zu verbergen. Kinder verschleiern oder verzerren die Realität aus denselben Gründen wie Erwachsene. Die Ursachen haben jedoch in der Regel nichts mit Laster, mangelndem Anstand oder einer schlechten Erziehung zu tun. Bei kleinen Kindern ist das Problem ein anderes. Für sie sind die Grenzen zwischen der Vorstellungskraft und der Realität noch verschwommen. Sie haben das, was Experten als «magisches Denken» bezeichnen. Es ermöglicht es ihnen, in die Rolle einer anderen Person zu schlüpfen und das reale Leben zu verändern, was in ihren Augen keine Lüge ist.
Lösungsvorschläge
Wenn Ihr Kind verkündet, dass es die Bestnote bekommen hat, obwohl es bei der Klassenarbeit nur mittelprächtig abgeschnitten hat, sollten Sie zunächst versuchen, zu verstehen, was die Lüge für Ihr Kind bedeutet, bevor Sie eine Strafe verhängen. Wenn es eine schlechte Leistung verbirgt, weil es Ihnen keinen Kummer bereiten will, ist es eher kontraproduktiv, es im Namen des Anstands zu bestrafen.
Was tun?
Sagen Sie ihm, dass jeder mal einen Fehler macht und dass Sie gemeinsam versuchen werden, herauszufinden, was passiert ist. Sobald es verstanden hat, dass Sie es auch weiterhin liebhaben, obwohl es seinen Test vermasselt und gelogen hat, gehen Sie zum zweiten Teil über. Erklären Sie ihm, dass sich seine Note durch die Lüge nicht ändert, und dass es Ihnen viel lieber ist, wenn es die Wahrheit sagt. Wenn es die Tatsachen verschleiert hat, um einer Strafe zu entgehen, machen Sie ihm klar, dass Sie genau wissen, was es getan hat. Wenn es seinen Schwindel zugibt, ist es besser, seine Ehrlichkeit zu loben, statt zu schimpfen. Wenn es die Lüge allerdings nicht zugeben will, erklären Sie ihm, dass es nicht die schlechte Note ist, die Sie verärgert, sondern vielmehr die Tatsache, dass es nicht dazu steht.
Ein Kind, das (wiederholt) lügt, bereitet den Eltern Kummer und viel Leid. Fragen Sie sich gegebenenfalls, ob Ihr Kind möglicherweise lügt, weil es sich vor einer zu heftigen oder zu strengen Reaktion schützen will. Manchmal ist es hilfreich, seine Erziehungsmethoden in Frage zu stellen. Beginnen Sie einen echten Dialog mit Ihrem Kind, dies könnte ein erster konstruktiver Schritt zu einer offeneren, ehrlicheren Beziehung sein.
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