Tanzkurs, Sport, Musik, Schach, mit Ausflügen vollgepackte Wochenenden, Fernsehsendungen, Bücher, Tablets, Computer … viele Eltern tun alles, um ihren Nachwuchs zu unterhalten und optimal zu fördern. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass Kinder auch mal Zeit für sich brauchen.
Zeit, um eine Auszeit von der ständigen Reizüberflutung durch die Aussenwelt zu nehmen, Zeit, um zu träumen, zu denken, Beschäftigungen zu erfinden und ihre Talente und Interessen zu entdecken.
Sie nehmen an, dass Langeweile ebenso nützlich ist wie Aktivitäten zur Förderung der körperlichen, kognitiven, sozialen und kulturellen Entwicklung.
Warum? Weil man ihnen «leere» Zeiträume zur Verfügung stellt, die sie selbst – ganz ohne Hilfe – füllen müssen, indem sie ihre eigenen Ressourcen, ihre Kreativität und ihre Vorstellungskraft nutzen.
Viele Persönlichkeiten mit einem künstlerischen Beruf erzählen, dass sie sich als Kind gelangweilt und diese Momente genutzt haben, um Tagebuch zu schreiben, Kuchen zu backen, ihre Umwelt zu beobachten, zu zeichnen, sich Geschichten auszudenken
… Zwar ist es körperlich und geistig wenig anspruchsvoll, die Gedanken schweifen zu lassen, es ist jedoch alles andere als unnütz, denn beim Nichtstun keimen vor allem neue Ideen auf.
Wenn man kleinen Kindern hilft, Gefallen an einfachen Aktivitäten wie Töpfern oder Zeichnen zu finden, ist das ebenso wertvoll, wie ihr Erwachsenwerden zu fördern und sie daran zu gewöhnen, immer effizient und beschäftigt zu sein. Viele Eltern fühlen sich schuldig, wenn sich ihr Kind über Langeweile beschwert. Deswegen muss man es ihm ermöglichen, diese Momente optimal zu nutzen, zum Beispiel, indem man ihm einfache Bastelmaterialien zur Verfügung stellt, für die es seine eigenen Ressourcen nutzen muss. Eine Kiste mit Buntstiften, einem Kugelschreiber, Papier, bunten Wollknäulen, einer Lupe, ein paar Holzplatten, einer Schere, einer alten Zeitschrift … Genug, um den kindlichen Instinkt zu wecken, zu erforschen, zu erfinden, zu beobachten und sich zu konzentrieren.
Versuchen Sie, nicht einzugreifen, wenn es Ihrem Kind zunächst an Ideen fehlt. Erzählen Sie ihm vielmehr, was Sie in seinem Alter in dieser Situation getan hätten. Möglicherweise ist das schon Inspiration genug, damit es auf eigene Ideen kommt und die eigenen Vorlieben entdeckt!
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