Ihr Nachwuchs ist gerade erst in den Kindergarten gekommen und schon erklärt er Ihnen, dass er «verliebt» ist.
Dieses Phänomen ist ganz normal: Wenn ein Kind eine Phase grosser Veränderungen durchläuft, wie beispielsweise bei Schuloder Kindergartenbeginn, verliebt es sich leichter. Seine neue Flamme wird zu einer beruhigenden Konstanten, einem Begleiter, der ihm beim Übergang in die neue, fremde Welt hilft.
Je nach Situation können diese frühreifen Gefühle rührend, entwaffnend oder auch nervig sein. Machen Sie sich nicht über die kleinen Turteltäubchen lustig. Ermutigen Sie Ihren Nachwuchs aber auch nicht, indem Sie vorschlagen, seiner Freundin ein Geschenk zu machen usw. Es ist seine Geschichte, lassen Sie das Kind sie auf seine Weise leben, ohne es mit Fragen zu löchern.
Falls es geradezu von seiner «Freundin» besessen ist und alle anderen Freundschaften vergisst, nicht mehr in die Schule gehen will, weil es sich mit seiner Herzdame gestritten hat oder sie nicht da ist, sollten Sie diese Gefühle respektieren. Auch wenn sie sich von denen Erwachsener unterschieden und das Kind nicht über dieselben Mittel verfügt, wie Sie, um damit umzugehen, durchlebt es eine intensive Zeit. Trennen Sie es nicht von seiner Freundin, ermutigen Sie es jedoch zu einer ausserschulischen Aktivität ohne seine kleine Verlobte. Bringen Sie andere Freunde in sein Leben, um seine Gefühlswelt zu öffnen. So hat es jemanden, auf den es sich stützen kann, wenn es eines Tages zu der unvermeidbaren Trennung kommt.
Kinder können tiefe Emotionen empfinden, aber nicht alle wollen darüber sprechen. Manche schämen sich und wollen ihre Geheimnisse nicht mit den Eltern teilen. Andere sind einfach nicht verliebt und es ist ihnen peinlich, danach gefragt zu werden. Fragen Sie Ihr Kind nicht, ob es schon verliebt ist. Es könnte sich sonst dazu verpflichtet oder anormal fühlen, wenn es noch keine derartigen Gefühle entwickelt.
Falls Ihr Kind bereits ein kleiner Herzensbrecher ist, der ständig die Freundin wechselt, nehmen Sie die Sache nicht zu ernst, denn das bedeutet nicht, dass es als Erwachsener untreu oder flatterhaft sein wird.
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