DIE ALLERGISCHE RHINITIS: DIE AM WEITESTEN VERBREITETE UND AM MEISTEN VERNACHLÄSSIGTE ERKRANKUNG
Der Heuschnupfen ist die typische Ausdrucksform der Allergie im Bereich der Nase. Er beginnt mit Niesanfällen, Kribbeln in der Nase, Fliessschnupfen und führt schliesslich einer verstopften Nase. Darüber hinaus klagen die Patienten häufig über tränende Augen und Atembeschwerden.
Der Mensch atmet ungefähr 10’000 Liter Luft pro Tag. Diese Luft enthält Rauch, Reizstoffe, Allergene, Bakterien und Viren. Wenn die Nase ihre Funktionen erfüllen kann (reinigen, filtern, anwärmen, anfeuchten), sind die Atembeschwerden seltener. Wenn hingegen die Nasenschleimhaut stark angegriffen ist, leiden die Lungen schnell unter den Folgen (Husten, Asthma…). In den Industrieländern hat sich die Häufigkeit allergischer Krankheiten innerhalb von 20 Jahren verdreifacht! Die allergische Rhinitis stellt häufig das erste Stadium der Entstehung eines Asthmaleidens dar; im Vergleich zu einer nichtallergischen Person verdreifacht sie das Risiko, an Asthma zu erkranken.
EINE NEUE KLASSIFIZIERUNG
Die neue Klassifizierung der allergischen Rhinitis
1. berücksichtigt sowohl Symptome als auch Lebensqualitäts-Parameter
2. basiert auf der Dauer, gestattet die Unterscheidung zwischen der «intermittierenden» und der «persistierenden» Erkrankung
3. basiert auf der Schwere, gestattet die Unterscheidung zwischen einer «leichten» oder «mittelschweren – schweren» Erkrankung
DIE MEDIKAMENTÖSE BEHANDLUNG
Aufgrund ihrer Prävalenz, ihrer Auswirkungen auf die Lebensqualität, auf die beruflichen und die schulischen Aktivitäten sowie auf die Produktivität stellt die allergische Rhinitis eine schwerwiegende chronische Atemwegserkrankung dar.
DIE VORTEILE DER NASALEN THERAPIE
Die allergische Rhinitis ist eine entzündliche Erkrankung der Nasenschleimhaut. Idealerweise sollte die Behandlung der allergischen Rhinitis auf die Nasenschleimhaut beschränkt werden, da:
1. mit jeder «durch den Mund» eingenommenen Behandlung hohe Plasmakonzentrationen erzielt werden müssen, um die gewünschte therapeutische Wirkung im erkrankten Organ (in diesem Fall der Nasenschleimhaut) zu erreichen
2. man hingegen mit der nasalen Behandlung bei niedrigen Plasmakonzentrationen eine sehr starke Konzentration des Wirkstoffs in der Nasenschleimhaut erzielt
3. das Risiko systemischer Nebenwirkungen sehr gering ist
EINE MODERNE THERAPIEOPTION
Es ist allgemein bekannt, dass die Intensität der mit dem Heuschnupfen verbundenen Symptome proportional zu der in der eingeatmeten Luft enthaltenen Pollenmenge ist. Wenn Regen die Pollen aus der Luft herauswäscht, lassen die Symptome ganz erheblich nach. Analog reduziert man die Menge der Allergene und Entzündungsmediatoren und folglich die Intensität der Symptome beträchtlich, wenn man eine aktive und dynamische Spülung der Nasenhöhlen vornimmt.
ZUM LESEN
Das Management der allergischen Rhinitis und ihr Einfluss auf das Asthma Taschenratgeber für Aertzen und Fachpersonal
(in Zusammenarbeit mit der WHO)
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